Mit dem Dell XPS 13 Plus hatte ich eines der aktuell schönsten Laptops auf dem Tisch. Steckt in der attraktiven Hülle auch ein Gerät, das seinen ambitionierten Preis rechtfertigt? Das galt es in einem rund dreiwöchigen Praxistest herauszufinden.
Bevor wir auf die hübschen Äußerlichkeiten eingehen, gibt es wie immer zuerst die harten Fakten in Form der technischen Daten. Es gibt viele unterschiedliche Modelle, nachfolgend aufgelistet findet ihr die Ausstattung, die ich auf dem Tisch hatte.
Technische Daten des Dell XPS 13 Plus
- Bildschirm: 13,4 Zoll, 3.840×2.400 Pixel, Seitenverhältnis 16:10, maximale Helligkeit 500 nits, HDR, Dolby Vision
- CPU: Intel Core i7-1260P
- Grafik: Intel Iris Xe
- RAM: 32 GB
- SSD: 1 TB NVMe M2.2280
- Anschlüsse: 2x USB-C mit Thunderbolt 4 (Adapter auf USB-A liegt bei)
- Drahtlos: Wifi 6E, Bluetooth 5.2
- Webcam: 720p
- Sicherheit: TPM 2.0, Windows Hello per Fingerabdruck und Gesichtserkennung
- Betriebssystem: Windows 11 Pro
- Maße: 295,3×199,04×15,28 mm
- Gewicht: 1,24 kg
- Preis: ab 1.899 €, in der vorliegenden Ausstattung 2.764 €
Äußerlich gefällt das XPS 13 Plus zunächst durch seine schlichte Eleganz und ein CNC-gefrästes Aluminiumgehäuse, dass sich sehr wertig und äußerst angenehm anfasst.
Seine volle Schönheit entfaltet das Gerät allerdings erst, wenn man es aufklappt. Der äußere Rahmen ist kaum größer als der Bildschirm, außerdem hat sich Dell in der Basiseinheit für gleich mehrere ungewöhnliche Lösungen entschieden: Im Gegensatz zum regulären XPS 13 und den meisten anderen Laptops am Markt setzt Dell auf eine lückenlose Tastatur mit entsprechend größeren Tasten. Die obere Reihe ist außerdem in Form von Soft Buttons ausgeführt.
Wirklich außergewöhnlich und in dieser Form bisher noch nicht dagewesen ist allerdings das „unsichtbare“ Trackpad. Unterhalb der Tastatur befindet sich ein durchgehendes Glasfinish, unter dem sich das Trackpad „versteckt“:
Tastatur und Trackpad
Lasst uns diese drei Besonderheiten direkt besprechen.
Mein erster Gedanke war: Das ist nix für mich. Ich werde mich noch öfter vertippen, als ich das ohnehin schon tue, und das unsichtbare Trackpad wird mich in den Wahnsinn treiben. Das tat es in den ersten Tagen wirklich, daran war ich allerdings selbst schuld. Ich habe nämlich immer nach unten geschaut, ob ich den berührungsempfindlichen Bereich auch wirklich mit dem Finger treffe, und das hat mich sehr von der Arbeit abgelenkt. Dann fiel mir aber ein, dass ich das sonst auch nie tue, und fortan nutzte ich das Trackpad ohne hinzuschauen und hatte keinerlei Probleme mehr damit.
Auf dem folgenden Foto habe ich ein grünes Rechteck platziert, welches einigermaßen genau darstellt, wo sich das Trackpad befindet. Laut Datenblatt ist es 112x64mm groß.
Weiter geht es mit der Tastatur: Diese hat einen perfekten Druckpunkt, der Tastenhub fällt für meinen Geschmack minimal zu knapp aus, ist aber noch ok. Die Tasten sind leicht konkav, das erleichtert das Tippen und sorgte dafür, dass ich mich trotz der fehlenden Abstände wieder an die richtige Position tasten konnte, wenn ich beim Tippen mal verrutscht war (ich tippe zu etwa 80% blind). Ich habe mich deutlich seltener vertippt, als ich es befürchtet hatte.
Es tippt sich auf der Tastatur des XPS 13 Plus allerdings vergleichsweise laut. Nicht so, dass es dem Kollegen am Schreibtisch nebenan auf die Nerven geht, aber eben lauter als der Durchschnitt.
Die Tastatur verfügt über eine dreistufige Beleuchtung, man sollte sie aber auch wirklich nur im Dunkeln aktivieren, bei Tageslicht kann man sonst die Beschriftung der Tasten nicht mehr lesen (kennen wir vom Surface Book).
Während sich bei Trackpad und Tastatur meine Befürchtungen nicht erfüllten, lautet mein Urteil zu der Soft Button Leiste: Sorry Dell, aber das geht gar nicht. Mediensteuerung, Lautstärke und Helligkeit lasse ich mir noch gefallen, das benutzt man nicht so oft, aber die Tasten ESC, Entfernen, Einfügen, Pos 1 und Ende benutze ich täglich unzählige Male und das fühlte sich auch am Ende der drei Wochen immer noch falsch an.
Display
Das Display ist fantastisch und machte mir großen Spaß. Mit einer maximalen Helligkeit von 500 nits taugt das XPS 13 Plus sogar für eine Arbeitssitzung auf dem Balkon. Das Touch-Display spiegelt zwar branchenüblich, aber weniger stark als beispielsweise bei den Surface-Geräten.
Dell bietet verschiedene Display-Konfigurationen an, zu gerne hätte ich mir auch die Version mit OLED-Bildschirm angeschaut, die trotz etwas geringerer Auflösung (3456 x 2160) sicherlich noch etwas beeindruckender gewesen wäre.
Alle Display-Konfigurationen beim XPS 13 Plus unterstützen Dolby Vision, beim Einstiegsmodell mit 1920×1200 Pixel muss man auf HDR verzichten, ansonsten wird auch das unterstützt.
Performance und Akkulaufzeit
Das „Plus“ beim Dell XPS 13 Plus bezieht sich auch auf die Leistung, denn unter der Haube steckt der leistungsfähigere Intel Core i7-1260P. Dieser sorgt für ordentlich Dampf und macht das Gerät sogar ein bisschen spieletauglich, allerdings fragt man sich dennoch, ob das eine gute Idee war.
Unter Last wird das XPS 13 Plus nämlich sehr warm. Wenn man das Gerät auf dem Schoß hat, was bei einem Laptop ja durchaus vorkommt, kann das richtig unbequem werden. Die warme Abluft wird über im Verhältnis zum ansonsten dezenten Design große Lüfteröffnungen abgeführt. Die Lüfter bleiben immer dezent im Hintergrund, „laut“ wird das Dell XPS 13 Plus auch unter hoher Last nicht, dies allerdings auf Kosten von Thermal Throttling – die Leistung wird also gesenkt.
Die potente CPU in Verbindung mit dem hochauflösenden Bildschirm hat mich keine allzu hohen Erwartungen an die Akkulaufzeit entwickeln lassen. Das hat sich in der Praxis dann auch bewahrheitet, mehr als 6-7 Stunden Office-Alltag waren nicht drin, ehe das XPS 13 Plus wieder an die Steckdose musste. Geladen wird über USB-C.
Sonstiges und Fazit
Der Sound des XPS 13 Plus ist ein klein wenig blechern, man spürt, dass der Klang eher auf typische Business-Szenarien wie beispielsweise Konferenzen abgestimmt ist. Auf einen Kartenleser hat Dell verzichtet, derartige Erweiterungsschächte werden von Geschäftskunden aber ohnehin nicht gerne gesehen. Das Fehlen einer 3,5mm Klinkenbuchse schmerzt da schon eher, man muss also auf ein Headset mit USB-C Anschluss oder Bluetooth ausweichen.
Unterm Strich ist das Dell XPS 13 Plus das schönste Laptop, das ich in diesem Jahr auf dem Tisch hatte. Die exzellente Verarbeitung, das tolle Display und die mutigen Entscheidungen beim Design von Tastatur und Trackpad verdienen Respekt und machen das Gerät außergewöhnlich. Mit den Soft Buttons ist Dell für meinen Geschmack aber einen Schritt zu weit in die Zukunft gegangen.
Disclaimer: Das Testgerät wurde uns von Dell leihweise überlassen. Eine Einflussnahme auf den Testbericht oder eine Verpflichtung zur Veröffentlichung gab es nicht.
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Author: Dylan Hall
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